Spielplatz Blog ist online
14. Februar 2019. Bernd Graubner: Es ist fast zum Verzweifeln! Seit mehr als zwei Jahren sprechen sich die Bewohner unseres Wohngebietes dafür aus, den über 50 Jahre alten und beliebten Spiel- und Bolzplatz zu erhalten und nicht zu überbauen (Februar 2017: 300 Unterschriften!). Obwohl sich alle sehr deutlich positioniert haben, wurde unser Anliegen offensichtlich nie ernsthaft in die Planungen einbezogen. Im Rahmen der Bebauungsplan-Auslegung bezogen sich die meisten Einwände auf dieses Problem und wurden im letzten Herbst durch 120 Unterschriften von Eltern und Großeltern unterstützt, die für 250 Kinder sprachen. Den vorgesehenen Ersatzspielplatz sehen alle als inadäquat an, außerdem steht er erst in drei Jahren zur Verfügung. Dabei wäre ein Kompromiss relativ einfach zu erreichen und würde alle Seiten zufriedenstellen: Verzicht auf eins der sechs Häuser und südliche Verlagerung eines anderen. Wäre es eine Katastrophe, wenn statt 81 Wohnungen nur ca. 69 gebaut werden könnten? Es würde dann auch ein einzigartiges innerstädtisches Biotop erhalten bleiben, auf dem 50 der 80 zur Fällung vorgesehenen Bäume des Baugebietes stehen. Muss hier wirklich maximiert statt optimiert werden???? Warum wird keine Lösung gesucht, die alle Seiten zufriedenstellen könnte?? Man lese die seit 15. Januar hier eingegangenen Kommentare, die ein nur kleines Abbild der Meinung von Bewohnern unseres großen Wohngebietes widerspiegeln. – Heute entdeckten Anwohner, dass auf dem Bolzplatz die beiden Tore entfernt worden sind. Sollen hier bereits Tatsachen geschaffen werden, bevor der Bebauungsplan rechtskräftig und eine Baugenehmigung erteilt worden ist? Zwei Fotos von heute Nachmittag dokumentieren den neuen Zustand: Auf einem Foto sind die Räderspuren eines schweren Fahrzeugs zu sehen und der torlose Blick zum Wald, auf dem anderen Foto sieht man beim Blick auf das Haus Ludwig-Beck-Str. 3/5 die leere Stelle, auf der das Tor stand.
Gut, dass im Göttinger Tageblatt die Korrektur des Standortes so schnell vorgenommen wurde (15.1.19).
Aber mit der Bürgerinitiative wird sich nicht nur für den Bolz- und Spielplatz eingesetzt, sondern es geht um viel weitreichendere Konsequenzen für die umliegenden Bewohner und das gesamte Quartier, die sich aus den verschiedenen „Varianten“ des Bebauungsplans ergeben!!!.
Ich, Johanna, habe meine ganze Kindheit auf diesem Spielplatz verbracht. Wir haben uns immer sehr tolle Spiele ausgedacht. Am besten waren immer die Schattenplätze, da es im Sommer sehr warm war und dann nicht die pralle Sonne auf den Kopf schien. Jetzt, bin ich älter und finde den natürlichen Sichtschutz sehr gut :). Das wäre ein Grund warum es sehr schade wäre wenn das alles weg kommt. Ein anderer Grund ist, dass wenn es das alles nicht mehr geben wird, kann ich meinen Kindern später nicht zeigen wo ich meine ganze Kindheit verbracht habe, und das wäre sehr traurig!
Mir liegt der Spielplatz sehr am Herzen, da ich selber mit ihm großgeworden bin. Ich bin nun 16 Jahre alt und wohne seit 15 Jahren hier auf dem Klausberg und der Spielplatz gehört eindeutig zu meiner Kindheit. Egal mit wie vielen Kindern, ob mit wenig oder vielen, auf dem Spielplatz war und ist immer etwas los. Als Kind haben ich und meine Freunde immer etwas gefunden mit dem wir uns beschäftigen konnten und das an der frischen Luft! Die Bäume, die den Spielplatz umranden und auch auf ihm wachsen, waren schon immer sehr praktisch. Egal ob sie als Versteck, Labyrinth oder am wichtigsten noch, als Sonnenschutz dienten, ohne sie wäre der Spielplatz auf jeden Fall viel weniger wertvoll! Man hat das Gefühl mitten in der Natur zu sein und das ist meiner Meinung nach wichtig für kleine Kinder.
Wenn ein Spielplatz zwischen Häusern gebaut wird, wo die Kinder weder Grünflächen noch Sichtschutz haben, kann ich mir kaum vorstellen dass sich ein Kind dort wohlfühlen wird, geschweige denn ungestört sich austoben kann.
Für mich sowie für die kleinen Kinder, mit denen ich auf dem Spielplatz spiele, wäre es ein Alptraum wenn auf einmal das Spielplatz-Paradies im Grünen durch große neue Wohnhäuser ersetzt wird. So wie ich das auf dem Plan gesehen habe, würde es doch viel sinnvoller sein wenn die Häuser hinter dem Spielplatz gebaut werden würden. Die Kinder, die eventuell in den neuen Häusern wohnen würden, hätten den Spielplatz direkt vor der Nase. Das ist meiner Meinung nach ein riesiger Pluspunkt für einen Bewohner mit Kindern.
Kostengünstiger Wohnraum ist gerade in Göttingen besonders wichtig. Das durch Nachverdichtung zu schaffen, ist sinnvoll, um die vorhandene Infrastruktur effizienter zu nutzen.
Es darf aber nicht auf Kosten der Lebensqualität der bisherigen und der zukünftigen Bewohner gehen. Gewachsene Treffpunkte im Freien, wie dieser Spiel- und Bolzplatz, sind wichtig für den sozialen Zusammenhalt der Göttinger. Hier muß die Planung nacharbeiten!
Ich wohne mit meinen Zwillingen (20 Monate) und meinem Mann seit Dezember 2017 hier in der Wohngegend. Wir finden es sehr schön , dass hier viele Familien mit Kindern wohnen und der Spielplatz fußläufig zu erreichen ist. Gerade jetzt, wo unsere Kinder mobiler werden , finden wir es schön , dass die Kinder einfach so zwischen den Häusern umher mit uns zum Spielplatz laufen können. Hier müssen wir keine Angst haben , dass sie auf die Straße laufen.
Und das möchten wir auch wieder im Frühling, wenn es wärmer wird, öfter nutzen.
Für uns wäre es wirklich schade , wenn aus dieser tollen Spiel – und Entdeckungsfläche eine Baustelle werden soll.
Ich wünsche der Bürgerinitiative viel Erfolg und den zuständigen Institutionen der Stadt Göttingen ein Einsehen, dass die Wünsche und Vorschläge der BürgerInnen ernst genommen werden müssen. Hier bietet sich jetzt die Gelegenheit, im Umgang mit den Betroffenen Fehler zu vermeiden, wie sie leider bei anderen Projekten in unmittelbarer Nähe schon vorgekommen sind.
Meine Frau und ich haben mehr als zwanzig Jahre lang am Nonnenstieg gewohnt, Unsere zwei Kinder sind vom Grundschulalter bis zum Abitur hier aufgewachsen. Da wir beide berufstätig waren, war es wichtig, einen Spielplatz in der Nachbarschaft zu haben, der nicht nur Sandkiste und Spielgeräte enthielt, sondern den Kindern viel geschützten Auslauf im Grünen bot und ihnen erlaubte, Spiele nach eigener Phantasie mit und in der Natur zu machen, und zwar in jeder Altersstufe.
Es wäre ein Jammer, wenn diese schöne Umgebung zwischen Nikolausberger Weg und Ludwig-Beck-Straße zerstört würde.
Ich kenne einige Bewohner der Ludwig-Beck-Straße und das Areal, auf welchem sich dieser in seiner Vielfältigkeit und Besonderheit besagte Spielplatz befindet. Es wäre sehr schade, wenn dieser durch die Neubebauung völlig zerstört werden würde. So wie ich den Dokumenten entnommen habe, kämpfen einige Mitglieder der Bürgerinitiative schon seit zwei Jahren mit unermüdlichem Einsatz für den Erhalt des Spiel-und Bolzplatzes, auch wenn es mehr Rückschläge als Erfolge zu verbuchen gibt. Schade finde ich, dass dieses Engagement zunächst nichts erbracht hat. Selbst auf Änderungs-und Verbesserungsvorschläge seitens der BürgerInnen wurde nicht reagiert, wobei diese die Erschließung neuen Wohnraumes als völlig notwendig sehen. Aber muss dieses zu jedem Preis geschehen? Dies ist eben nicht nur ein Spielplatz, sondern bietet durch die über Jahre gewachsenen Bäume, gerade an den Sommertagen Schutz vor den heißen Temperaturen. Dieser Treffpunkt, welcher Generationen verbindet, würde einfach so zerstört werden? Für mich ist es nicht verständlich, dass ein wesentlich kleinerer auf Tiefgaragen gebauter Spielplatz ein Ersatz werden soll, wo offensichtlich durch die Nachverdichtung mehr Familien dort wohnen werden. Ich würde mir sehr wünschen, dass bei der endgültigen Planung des Neubauprojektes der Erhalt des Platzes berücksichtigt werden würde, und hoffe, dass sich das KÄMPFEN der Bürgerinitiative am Ende lohnt.
+ + + Chance verpasst! + + +
Auf der gestrigen Bauausschusssitzung wurde dem Satzungsbeschluß zum Bebauungsplan Göttingen Nr. 7, 3. Änderung „Nonnenstieg Nordwest“ einstimmig zugestimmt.
Wir, die Mitglieder der Bürgerinitiative, bedauern sehr, dass die Chance verpasst wurde, einen Kompromiss zu suchen, der sowohl den Erfordernissen des Wohnungsbaus als auch dem Bemühen der Bürgerinitiative, den Spiel- und Ballspielplatz zu erhalten, Rechnung trägt.
Ein großer Anteil der Mitglieder der Bürgerinitiative ist Mitglied der Wohnungsgenossenschaft (WG), und wir wissen, dass die Arbeit der WG von hohem Standard und und hoher Qualität geprägt ist.
Es ist klar, Wohnungsneubau (auch Verdichtung) bedeutet einen Eingriff in die Natur.
Wir haben, einen Kompromiss gesucht, der neue Wohnungen und eine maßvolle Versiegelung der zur Verfügung stehenden Fläche realisiert.
Wir wissen, dass wir heute bereits von der Natur, die unsere Lebensgrundlage darstellt, leben. Die Natur wird wie eine Geldquelle behandelt, besser misshandelt.
So wird es gelebt. Je rücksichtsloser die Ausbeutung, je höher der Profit.
Wie wichtig wäre es umzudenken, damit den Kindern (jeden Alters) des Wohngebietes die Entwicklungsmöglichkeit auf den kleinen Stück gewachsene Natur erhalten bliebe.
Der demokratische Entscheidungsprozess ist noch nicht ganz abgeschlossen.
Als letzte Instanz entscheidet der Rat der Stadt Göttingen in seiner nächsten Sitzung am 15.2.2019 über den o. g. Satzungsbeschluss.
Diese Sitzung ist öffentlich, und wir bitten, uns durch rege Teilnahme zu unterstützen.
Lieber Herr Köhler,
wir brauchen dringend Kinder in unserer alten Gesellschaft, und was macht
ihr, ihr opfert Spielplätze zugunsten von Wohnungsinteressenten. Wobei ich
erfahren habe, dass es möglich ist, beides in der Ludwig-Beck-Str. zu kombinieren.
Weshalb muss man also strikt wohnungswirtschaftlichen Interessen den Vortritt lassen,
auch die Anwohner von der Ludwig-Beck-Str. sind Wähler. Sollte da nicht einmal
die SPD ihr linkes Herz schlagen lassen? Ich finde es ansonsten eine Sauerei, was da passiert.
Vielleicht nützt es was. Georg Mangelow