Motto: Nicht nur reden, sondern auch handeln!
WICHTIGER HINWEIS: Infolge personeller Engpässe konnte unsere Homepage lange Zeit kaum aktualisiert werden. Wir werden das nachholen und bitten bis dahin um Entschuldigung und Verständnis. – 19.1.2020. Bernd Graubner (für Nachfragen Tel. 0171.2771975)
Seit Januar 2017 setzen sich die Mitglieder unserer Bürgerinitiative dafür ein, dass ein schutzwürdiger Spiel- und Bolzplatz mit altem Baum-, Busch- und Tierbestand im Rahmen des Neubauprojekts der Wohnungsgenossenschaft eG Göttingen (WG) „Nikolausberger Weg 140 bis 144“ nicht durch Überbauung vernichtet wird (Bebauungsplan Nr.7, 3. Änderung, „Nonnenstieg Nordwest“). Dieser Platz befindet sich im Norden dieser drei abzubrechnenden Häuser auf dem städtischen Flurstück 104 zwischen Nikolausberger Weg 144 und Ludwig-Beck-Straße 3/5 und wurde vor 50 Jahren für ein großes Wohngebiet angelegt. Wir haben eine modifizierte Bauplanung vorgeschlagen, nach der die WG trotzdem die vorgesehenen 81 Wohnungen bauen kann. Bei gutem Willen der WG und besserer Planung wäre das unseres Erachtens möglich und würde nachhaltiges und klimaschützendes Bauen bedeuten. Ein wertvolles innerstädtisches Biotop könnte so erhalten bleiben.
Auf unserer Webseite machen wir unsere wichtigen Dokumente seit dem offiziellen Bekanntwerden der Neubaupläne (Januar 2017) öffentlich verfügbar. Außerdem haben wir einige offizielle Dokumente sowie Links zu derartigen Webseiten aufgenommen.
Nachdem wir bisher vor allem geschrieben, geredet und diskutiert haben, wollen wir den berechtigten Wünschen der Anwohner mit unserer Bürgerinitiative Struktur und Rückhalt geben und haben am 1.2.2019 einen nichteingetragenen gemeinnützigen Verein gegründet (Satzung), der innerhalb einer Woche auf mehr als 40 Mitglieder gewachsen ist.
Auf der Bauausschusssitzung am 7.2.2019 haben wir unsere Einwendungen auch von dem sachverständigen Rechtsanwalt Robert Lallmann vortragen lassen. Leider blieben unsere bisherigen Bemühungen erfolglos: Der Bauausschuss hat einstimmig den Bebauungsplan beschlossen und damit die Überbauung des Spiel- und Bolzplatzes. Ebenso hat am 15.2.2019 der Rat der Stadt entschieden.
Am 22.2.2019 hat die Wohnungsgenossenschaft mit der Fällung der Bäume und Sträucher im gesamten geplanten Neubaugebiet begonnen. Den Anwohnern bot sich ein grausiges Bild. Der Spiel- und Bolzplatz wurde zerstört.
Ursula Schoemann und Dr. Bernd Graubner, Vorsitzende der Bürgerinitiative
Vera Freise, Kassenwart, und Luzia Buchholz, Schriftführerin
Wir danken sehr herzlich unserem Mitglied Wolfgang Freise für die Erstellung und Betreuung dieser Homepage. Ebenso danken wir Herrn Oliver Clark, der für uns das Video vom Spiel- und Bolzplatz gestaltet hat und das dessen einzigartige Schönheit zeigt.
Letzte Aktualisierung: 26. Februar 2019 / 11.7.2019
Luftbild des Neubaugebietes. Stand 12.5.2019. Quelle: Gö-Flug Stefan Rampfel
Inhalt: 53 Dokumente (einschließlich Links zu externen Webseiten), 6 Baupläne, fast 100 Fotos in der Galerie (4 vom 11.10.2018, 17 vom 2.11.2018, andere vom 22. bis 25.2.2019) und 1 Video (Oktober 2018).
Für zusammenfassende Informationen scrollen Sie bitte auf dieser Seite nach unten. Die wichtigsten Dokumente erreichen Sie direkt über die angezeigten Links. Besonders verweisen wir auf Dokumente vom 20.9.2018 (Bebauungsplanunterlagen, unser Diskussionsbeitrag auf der Bauausschusssitzung u.a.), 1.11.2018 (unser Aufruf an die Nachbarschaft), 15.11.2018 ( Stellungnahme des BUND zum Bebauungsplan), 16.11.2018 (unsere Einwände gegen den Bebauungsplan), 7.2.2019 (offizielle Unterlagen der Bauausschusssitzung, Bericht des GT über die Sitzung, unser Leserbrief, Protokollauszug) und 15.2.2019 (offizielle Unterlagen der Ratssitzung). Den Beginn der Baumfällaktion am 22.2.2019 haben wir mit Fotos und Videos dokumentiert (siehe Bilderseite). Das Göttinger Tageblatt hat am 22.2.2019, 23.2.2019 und 26.2.2019 (mit Foto- und Videodokumentation) darüber berichtet.
Hinweis: Alle Fotos und das Video wurden aus Datenschutzgründen bewusst ohne spielende Kinder gemacht.
Unser Stadtquartier Nonnenstieg / Nikolausberger Weg / Ludwig-Beck-Straße im Göttinger Ostviertel
Dieser Teil unserer Stadt ist seit Jahrzehnten ein beliebter Wohnbereich für Familien mit Kindern. Viele der hier ansässigen Bürger leben seit Jahrzehnten hier. Sie wohnen hier mit ihren eigenen Kindern oder haben hier ihre Kindheit verbracht. Mehrere Gründe sind dafür ausschlaggebend:
- In den Wohnblocks der Wohnungsgenossenschaft gibt es große helle Wohnungen (meistens mit 4 oder 5 Zimmern).
- Die Mieten sind gerade für junge Familien günstig.
- Es gibt nur wenig Durchgangsverkehr.
- Es gibt für die kleinen Kinder einen großzügigen Spielplatz, für die größeren ladet der Bolzplatz zum Toben ein. Selbst kleinere Kinder können den Spiel- und den Bolzplatz selbstständig erreichen.
- Das Angebot von Kindertagesstätten ist gut. Die Grundschule und das Theodor-Heuß-Gymnasium sind für die Kinder fußläufig und selbstständig zu erreichen und von sehr guter Qualität.
Kinder brauchen in ihrer Nähe großzügige und kreative Spielmöglichkeiten, in denen sie sich austoben können. Es war eine gute und richtige Idee, hier vor mehr als 50 Jahren einen beispielhaften Spiel- und Bolzplatz einzurichten, von dem künftig auch unsere neuen Nachbarn in den auf den Grundstücken Nikolausberger Weg 140 bis 144 zu errichtenden Neubauten mit ihren Kindern profitieren würden.
Luftfoto und Geltungsbereich des Bebauungsplans (Quelle: Wohnungsgenossenschaft, 18.1.2017)
Kurzübersicht bisheriger Aktivitäten (mit Links zu den erwähnten Dokumenten)
Bereits im Februar/März 2017 haben sich im Zusammenhang mit den beiden Bürgerinformationen am 18.1.2017 und 7.3.2017 bei unserer ersten Unterschriftensammlung fast 300 Mitbürger für den Erhalt des Spiel- und Bolzplatzes ausgesprochen. Wir hatten unser Anliegen bei diesen Veranstaltungen vorgetragen und danach auch schriftlich (z.B. am 29.1.2017 und 26.7.2017) formuliert sowie in Gesprächen mit dem Vorstand der Wohnungsgenossenschaft eG Göttingen (WG) am 21.11.2017 und 17.5.2018 vertieft. Da keine Bereitschaft vorhanden war, unsere Vorschläge zu prüfen, und wir den Eindruck gewannen, dass wir Genossenschaftsmitglieder ohne wesentlichen Einfluss sind, haben wir uns im Sommer 2018 an Mitglieder des Rates der Stadt Göttingen gewandt, die vor Ort Verständnis für unsere Vorstellungen zeigten. Eine zweite Unterschriftensammlung im September 2018, die nur bei Eltern (und auch Großeltern) durchgeführt wurde, ergab innerhalb eines Monats mit über 120 Unterschriften (für 250 Kinder) ein eindrucksvolles Votum für den Erhalt der bestehenden Anlage, die sich zudem auf einem Flurstück im Besitz der Stadt Göttingen befindet. Schließlich haben wir unsere Vorstellungen auf der 27. Sitzung des Ausschusses für Bauen, Planung und Grundstücke am 20.9.2018 vorgetragen (Auslegungsbeschluss, Städtebaulicher Vertrag, Diskussionsbeitrag B. Graubner, Protokollauszug). Mit einem kurzen Aufruf haben wir uns am 1.11.2018 an die unmittelbaren Nachbarn gewandt und schließlich am 16.11.2018 unsere Einwände gegen den ausgelegten Bebauungsplan „Nonnenstieg Nordwest“ schriftlich eingereicht. Unterstützung erhielten wir dabei durch die Stellungnahmen des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) vom 15.11.2018 (ergänzt durch einen Offenen Brief vom 26.11.2018) und der Naturschutzbeauftragten der Stadt Göttingen, Britta Walbrun, vom 16.11.2018. Über alle Einwände wurde abschlägig auf der 34. Sitzung des Ausschusses für Bauen, Planung und Grundstücke am 7.2.2019 entschieden (Beschlussvorschlag, Sammeldokument, Protokollauszug, Göttinger Tageblatt). Am 15.2.2019 hat der Rat der Stadt Göttingen endgültig über den Bebauungsplan und damit auch die Überbauung unseres Spiel- und Bolzplatzes entschieden (Beschlussvorschlag, Sammeldokument = identisch zum 7.2.2019). Am 22.2.2019 hat die Wohnungsgenossenschaft die Fällaktion der Bäume und Sträucher auf dem gesamten Gelände begonnen und zerstört damit auch den Spiel- und Bolzplatz (Bericht im Göttinger Tageblatt, Fotos auf unserer Bilder-Seite)
Plangebiet und Eigentumsverhältnisse (Quelle: Wohnungsgenossenschaft 18.1.2017)
Unsere Hoffnung und Zuversicht
Wir hoffen, dass sich noch mehr Göttinger Bürger und Bürgerinnen für den Erhalt dieser besonderen Oase einsetzen und dass sich vor allem die Verantwortlichen endlich mit unseren berechtigten Vorschlägen beschäftigen. Nehmen Sie mit uns direkte Verbindung auf oder tragen Sie Ihre Ideen und Kommentare in unserem Blog ein.
Noch einmal: Wir unterstützen die Wohnungsgenossenschaft bei ihrem Vorhaben, hier 81 Wohnungen zu bauen. Aber das muss nicht mit einem völligen Kahlschlag und der Überbauung des bestehenden Spiel- und Bolzplatzes verbunden werden. Von den 80 Bäumen könnten 50 erhalten werden, und alle Anwohner, die ja überwiegend Mitglieder der planenden Wohnungsgenossenschaft eG Göttingen sind, wären zufrieden.